Vor einigen Wochen schrieb ich einen Beitrag mit dem Titel „Mein Traum„, in dem ich schilderte, wie sehr ich zum Videojournalismus tendiere. Ein kleines Update: Design.
Ich liebe es, diesen Blog zu nutzen, um mein Leben und meine Entscheidungen zu dokumentieren – um vielleicht in ein paar Jahren diese Einträge wieder zu lesen und zu denken: „Oh Vergangenheitsjohann, du hattest ja sowas von keine Ahnung…“ Mit einem grinsen auf dem Gesicht. Wieso bin ich mir mit dem Grinsen so sicher? Weil ich genau weiß, dass mich das Leben nicht enttäuschen wird. Warum bin ich mir damit so sicher? Keine Ahnung.
Also Design. Warum? Lass mich dazu ein bisschen ausholen.
Schau nach links. Ich weiß genau, das was du da siehst, ist designed. Da hat sich jemand hin gesetzt und sich den Kopf zerbrochen, wie dieser Gegenstand, oder das Logo, oder das Bild, aussehen könnte.
Schau nach rechts. Ich weiß genau, das was du da siehst ist ebenfalls designed.
Das Logo des Bildschirms oder Laptops, auf den du gerade schaust: designed.
Und dabei habe ich keine Ahnung, ob man das Verb „etwas designen“ überhaupt in oben genannter Form verwendet. Naja, ihr versteht was ich meine.
Grafikdesign liebe ich schon immer, Plakate, Logos, Schriftzüge, damit habe ich sogar schon Erfahrung durch diesen Blog, meine YouTube Channels, die Band, das jährliche Festival, das ich veranstalte. Außerdem liebe ich das Fotografieren und das Filmen. So weit kennt man mich ja mittlerweile.
Es tut mir leid, ich muss noch weiter ausholen. Aber ich verspreche der Leserin und dem Leser, ich werde irgendwann zum Punkt kommen.
Jemand, den ich in der Filmbranche sehr verehre, hat ein Mal gesagt: „Don’t make films to make money, make money to make films.“ Weiterhin sagen viele erfolgreiche Filmemacher, die Filmschule sei Zeitverschwendung. Manche gehen sogar so weit und sagen, man könnte alles für einen guten Film in zwei Wochen lernen. Natürlich nur in der Theorie, und genau das ist das Problem: Um einen Film zu machen, braucht man Geld. Geld, das man nicht hat. Denn als Filmstudent will man ja dann Filme machen, braucht aber Geld um Filme zu machen, welches man aber nur bekommt, wenn man Filme macht. Ich hoffe, es wird klar, was ich sagen will: Der Einstieg ist schwer. Wenn man aber einen gefragten Beruf ausübt, sich Geld zusammenspart und dann einen Film macht, muss man nicht mit jedem neuen Projekt seine Existenz riskieren, denn man hat ja einen anderen Job.
Und der beste Fall der eintreten kann, der bei mir eintritt, sollte ich Grafikdesigner werden, ist, wenn man diesen „Job fürs Geld“ auch noch richtig richtig toll findet.
So langsam wird meine Entscheidung hoffentlich klarer.
Mein Traum ist es, irgendwann selbstständig zu sein. Ein Designstudio mit Grafik- und Videoproduktion, das wäre der Wahnsinn.
Doch bis dahin habe ich eine Hürde zu überwinden. Ich muss mir vieles aneignen. Für das Designstudium muss man eine Bewerbungsmappe einreichen, mit vielen Werken, Filme können auch dabei sein. Gerner gesehen (weil weniger Zeitaufwand zum anschauen) sind Skizzen, Kalligrafien, Fotografien oder Malereien. Was davon kann ich schon? Fotografieren, und das auch nur mittelmäßig.
Ich muss mir also viel beibringen, und die Deadline ist der Mai nächsten Jahres. Mitunter aus diesem Grund, kam schon lange kein Eintrag mehr ins Romantagebuch; ich muss mich jetzt schlichtweg auf andere künstlerische Aktivitäten konzentrieren, und dabei darf ich weder Freundin, noch Band, noch Schule (diese aber noch am meisten) vernachlässigen.
Ich bin so gespannt auf meine Zukunft, ich bin so gespannt auf alles was kommt, und auf die Flauseln, die mir in zwei Monaten in den Kopf kommen, und mich wahrscheinlich wieder neue Pläne schmieden lassen. Am Ende werden wir wahrscheinlich doch mit der Band erfolgreich und alle Pläne sind über den Haufen, allerdings ertappe ich mich dabei, wie ich – selbst mit Welterfolg – als mittelmäßiger Gitarrist nicht zufrieden wäre. Ich glaube, ich würde mir trotzdem irgendwann, und sei es erst mit Mitte vierzig, die Zeit nehmen, um einen anderen Beruf zu erlernen, dann vielleicht doch in die Filmschule gehen.
Das Leben hat so viel zu bieten, mal schauen, was es bringt.
Nachtrag, 2020:
Oh Vergangenheitsjohann, du hattest ja sowas von keine Ahnung…